Ob wirtschaftliche Schieflage, sinkende Liquidität oder unsichere Marktbedingungen – Unternehmen stehen in Krisenzeiten vor enormen Herausforderungen. Wie kann Digitalisierung dabei helfen, solche Situationen nicht nur zu bewältigen, sondern sogar gestärkt aus ihnen hervorzugehen?
Genau damit beschäftigt sich das Whitepaper „Restrukturierung in einer digitalen Welt“ der FourFinance GmbH. Im folgenden Interview, moderiert von Robert Brockbals (links), dem Geschäftsführer der SIEVERS-GROUP, erläutert Dr. Kritzler (rechts), CEO der FourFinance GmbH und und Experte für Managementberatung, wie Business Intelligence, Künstliche Intelligenz und Human Impact Management als strategische Hebel Unternehmen wieder auf die richtige Spur bringen.
Herr Dr. Kritzler, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch nehmen. Sie sind Geschäftsführer der FourFinance GmbH und haben umfangreiche Erfahrung in der Managementberatung. Heute möchte ich mit Ihnen über die Inhalte des Whitepapers „Restrukturierung in einer digitalen Welt“ sprechen, das sich mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in Krisensituationen beschäftigt. Können Sie uns zunächst einen Überblick über die zentralen Thesen des Whitepapers geben?
Sehr gerne, Herr Brockbals. Das Whitepaper beleuchtet, wie Unternehmen in Krisensituationen durch den gezielten Einsatz von Business Intelligence (BI), Künstlicher Intelligenz (KI) und Human Impact Management wieder handlungsfähig werden können. Es geht darum, nicht nur kurzfristige Maßnahmen zu ergreifen, sondern nachhaltige Veränderungen zu schaffen, die die wirtschaftliche Resilienz und Zukunftsfähigkeit stärken.
Business Intelligence als erster Hebel
Ein zentraler Punkt des Whitepapers ist die Rolle von Business Intelligence. Warum ist BI gerade in Krisenzeiten so entscheidend?
In Krisensituationen fehlt es Unternehmen oft nicht an Daten, sondern an nutzbaren Informationen. BI schafft durch die Strukturierung und Harmonisierung von Daten eine verlässliche Entscheidungsgrundlage. Diese ermöglicht es, schneller und fundierter zu handeln. Ein „Single Point of Truth“ sorgt dafür, dass alle relevanten Datenquellen integriert werden, was wiederum das Vertrauen von Stakeholdern stärkt, und die operative Steuerung verbessert.
Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, wie BI in der Praxis wirkt?
Natürlich. Ein mittelständisches Unternehmen konnte durch den Einsatz von BI seine Entscheidungsprozesse erheblich beschleunigen. Automatisierte Dashboards und Szenarioanalysen ermöglichten es, Liquiditätsengpässe frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern. Das hat nicht nur die Handlungsfähigkeit wiederhergestellt, sondern auch das Vertrauen der Banken gestärkt.
Künstliche Intelligenz als Effizienztreiber
Ein weiterer Schwerpunkt des Whitepapers ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Welche Vorteile bietet KI in Restrukturierungsprozessen?
KI ist ein mächtiges Werkzeug, das Unternehmen in Krisenzeiten erheblich entlasten kann. Sie ermöglicht präzisere Prognosen, automatisiert Routineaufgaben und optimiert operative Prozesse. Beispielsweise können KI-gestützte Systeme Absatzprognosen erstellen, die Fehlerquote in der Buchhaltung senken oder Engpässe in der Supply Chain frühzeitig erkennen.
Gibt es auch hierzu ein Praxisbeispiel?
Ja, ein Produktionsbetrieb konnte durch KI-basierte Lagerbestandssteuerung seine Lagerkosten um 20 % reduzieren und Supply-Chain-Engpässe um 35 % minimieren. Solche Effekte sind gerade in Krisensituationen essenziell, um finanzielle Belastungen zu senken und die Restrukturierung nachhaltig zu unterstützen.
Human Impact Management: Der Mensch im Mittelpunkt
Neben den technologischen Aspekten betont das Whitepaper auch die Bedeutung des Human Impact Managements. Warum ist dieser Ansatz so wichtig?
Technologie allein reicht nicht aus, um nachhaltige Veränderungen zu schaffen. Der Erfolg hängt maßgeblich davon ab, wie gut die Mitarbeitenden eingebunden und befähigt werden. Human Impact Management sorgt dafür, dass Ängste abgebaut, Kompetenzen gestärkt und der Nutzen neuer Technologien verständlich kommuniziert wird. Es schafft die Brücke zwischen Mensch und Technologie.
Wie kann ein Unternehmen diesen Ansatz konkret umsetzen?
Ein bewährtes Mittel sind KI-Impulsworkshops, in denen Mitarbeitende die Technologie testen und erleben können. Solche Formate fördern nicht nur das Verständnis, sondern auch die Akzeptanz. Zudem ist eine offene und frühzeitige Kommunikation entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und Widerstände zu beseitigen.
Fazit und Ausblick
Digitalisierung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, gerade in Krisenzeiten.
Herr Dr. Kritzler, was ist Ihre wichtigste Botschaft an Unternehmen, die sich in einer Krise befinden und über den Einsatz digitaler Technologien nachdenken?
Meine Botschaft ist klar: Digitalisierung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, gerade in Krisenzeiten. Unternehmen sollten den Mut haben, innovative Wege zu gehen und digitale Hebel wie BI, KI und Human Impact Management gezielt einzusetzen. Wer jetzt handelt, kann nicht nur die Krise bewältigen, sondern auch die Grundlage für nachhaltigen Erfolg legen.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Kritzler. Ihre Einblicke waren äußerst wertvoll.
Ich danke Ihnen, Herr Brockbals. Es war mir eine Freude.