Azubi Mentor

Ein kleiner Rückblick aus dem Basecamp 2022 (Part 1)

Mein Fazit zu den ersten drei Tagen: Zweiundzwanzig Azubis und eine riesige Menge Spaß. Dadurch, dass ich die Kamera dabeihatte, konnte ich alle Eindrücke nicht nur von innen wahrnehmen, sondern durfte das Ganze auch von außen betrachten. Es werden mir alle Beteiligten zustimmen, wenn ich sage, dass wir alle stark zusammengewachsen sind. Erfahrt hier im ersten Teil, wie die Woche für uns Azubis begonnen hat.

Tag 1: Der theaterpädagogische Workshop

Schon am ersten Tag, beim theaterpädagogischen Workshop, mussten wir unsere Hüllen fallen lassen und wurden vor Aufgaben gestellt, die uns direkt aus der Komfortzone gerissen haben. Wenn man einmal durch den Raum geblickt hat, waren zu Anfang alle etwas unsicher. 

Wir kannten uns zwar schon ein wenig, aber niemand hatte bislang dem anderen dabei zusehen können, wie wir unseren Kiefer entspannen, den Körper abklopfen, unsere Körperhaltung bewusst verrenken oder sonstige Grimassen ziehen. (Allein dafür hat sich das Basecamp schon gelohnt!) 

Irgendwann fing es damit an, dass wir alle lockerer wurden, gefördert durch unsere Entspannungsübungen und erleichtert zu sehen, dass sich niemand von uns zu ernst nahm. Und aus dem anfänglichen, etwas beklemmenden Gefühl entwickelte sich ein wirklich großer Spaß. 

Wir warfen uns Bälle zu und mussten dazu unsere Namen koordinieren, stellten Gefühle in einem Standbild dar und durften uns von einem unserer schönsten Momente erzählen.

Zum Ende führten wir ein paar Szenen eines Impro-Theaters auf und an jeden, der es bislang noch nicht ausprobiert hat: Es war grandios! 

Wir mussten uns alle Anfangs zusammenreißen, nicht loszulachen, bis wir anfingen zu prusten und uns alle nicht mehr halten konnten. Ich habe lange nicht mehr so lachen müssen – über mich, mit den anderen und auch ein wenig über die anderen.
 

Theater 2022
 

Die zwei Pädagogen, die uns durch den Workshop geleitet haben, gaben uns zum Abschied eine Karte mit, auf dessen Rückseite wir die Dinge aufschreiben konnten, auf die wir bei uns selbst besonders stolz sind oder die wir besonders gut gemeistert haben. 

Auf der Vorderseite stand ein Satz, der mich bestimmt noch eine Weile begleiten wird und auch ein Leitsatz ist, der sich durch alle Spiele und Übungen gezogen hat: „Scheitern erwünscht!“ 

Der Tag hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, keine Angst vor Fehlern zu haben und wie schön es ist, einfach mal über sich selbst zu lachen. Es war ein gelungener Tag!

Tag 2: Erfolgreich und organisiert durch die Ausbildung 

An diesem Tag konnten wir nicht absehen, was auf uns zukommen würde – allerdings waren wir auch nicht so voreingenommen wie am Vortag. Uns erwarteten zwei sehr freundliche externe Trainerinnen und eine Splittung unserer riesigen Gruppe. Besonders interessant wurde es dadurch, dass wir uns nicht aussuchen konnten, mit wem wir einen der beiden Räume betreten. So entstand eine bunte Mischung. 

Nach einem kurzen „Kennlern-Bingo‘‘, bei dem wir die Möglichkeit hatten, uns etwas außergewöhnlichere Fragen zu stellen, begannen wir damit, uns in unsere „Rolle‘‘ als Azubi zu vertiefen und Herausforderungen zu erarbeiten, vor die uns unser Arbeitsalltag möglicherweise stellen könnte. 

Augenscheinlich war es für uns alle sehr beruhigend zu sehen, dass wir mit ähnlichen Erwartungen und Hoffnungen in die Ausbildung gegangen sind und somit konnten wir alle schnell ehrlich zu uns und unseren Azubi-Kolleg:innen sein. Das Thema bearbeiteten wir mithilfe eines Plakates, um noch einmal eine bildliche Vorstellung zu haben.

Danach erwarteten uns Einheiten zum ersten Eindruck und folgend auch zur Job-Knigge bzw. Business-Knigge, bei der wir sowohl veraltete als auch wichtige und aktuelle Anforderungen eines beruflichen Alltags differenzierten und bearbeiteten.

Im Laufe des Tages verlegten wir das Basecamp dank des schönen Wetters nach draußen und spielten in zwei Gruppen ein Kartenspiel mit zwei jeweils unterschiedlichen Regelwerken. Dabei durften wir weder sprechen noch die Regeln noch einmal lesen. Als der Sieger der einen Gruppe auserkoren wurde, musste er die Gruppe wechseln, ohne dass er auf die unterschiedlichen Regeln hingewiesen wurde.

Weil wir dabei allerdings nicht sprechen durften, konnte er sich nur im Stillen wundern, genauso wie wir – die mit Handzeichen versuchten, ihm deutlich zu machen, welche Regeln für dieses Spiel galten. 

Tag mit Daniela
 

Die Pointe dieses „Experiments“ war für uns alle im Nachhinein sehr deutlich: Wir sollten uns klar machen, dass in bestimmten Gruppen unterbewusste Regeln herrschten, die Außenstehende nicht kennen oder sogar missverstehen könnten. Das Ganze jedoch visuell einmal betrachten zu können, machte es wesentlich interessanter.

Meines Erachtens war ein Vortrag über Zeitmanagement während der Arbeit eines der interessantesten Themen des Workshops. Wesentliche Aspekte dessen konnte man ebenfalls in das eigene Privatleben mit- und übernehmen. Dabei kann man sich an verschiedenen Modellen orientieren (z.B. am Eisenhower-Prinzip).

Alles in allem hatten wir die Möglichkeit, einen Leitfaden zur Einteilung unserer Ausbildung auszuarbeiten, ums uns geschickt organisieren zu können und erkannten, wie wichtig eine gute Kommunikation als Grundlage für ein gutes Arbeitsklima ist

Tag 3: Fit oder auch fertig

Am Mittwoch wurde es dann wieder actionreicher, denn für uns ging es ins centrumed athletik & reha – es standen Sport und eine gesunde Ernährung auf dem Programm.

Wir hatten die Unterstützung zweier Trainer, die uns durch den Tag begleitet, angefeuert und vor allem kenntnisreich geleitet haben.
Als erste Einheit des Tages wurden uns Vitamine und Mineralstoffe erläutert und wie wir diese zu uns nehmen können. Aus diesem Grund wurde uns eine nährstoffreiche Ernährung ans Herz gelegt. Am besten könne man zusätzlichen Zucker o. ä. vermieden, indem man sein Mittagessen bereits am Vortag vorkocht/vorbereitet.

Nachdem der theoretische Teil beigelegt wurde, ging es ans Eingemachte und wir sollten verschiedene Aufwärmübungen durchführen. Wir krabbelten auf Händen und Füßen im Wettstreit gegeneinander und nach einer Pause führte uns das Ganze zu einem anspruchsvollen Zirkeltraining, bei dem einige unserer Spitzensportler:innen unter uns Azubis glänzen konnten!
Wir arbeiteten mit Gewichten, Fitnessbändern und unserem eigenen Körpergewicht, während uns die Trainer anfeuerten und/oder unsere Ausführungen verbesserten.

Besonders interessant war es zu sehen, wie viel wir mit dem Thema Ernährung und Sport zu tun haben und welche Hürden uns dabei begegnen, aber vor allem, wie wir es schaffen können, diese zu umgehen oder bestenfalls auch zu meistern.

In den Pausen zwischen den Einheiten bewies der:die ein oder andere Talent im Turnen und wir hatten insgesamt viel zu lachen. 

Mein Muskelkater war allerdings schon abzusehen und wir waren alle am Ende Tages absolut erledigt, jedoch auch sehr gespannt und voller Vorfreude auf den nächsten Tag!

Sport 2022

Autorin: Alina Schwamm, Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation

Mehr zu dem Thema