Rotierend das große Ganze begreifen
Wer kennt das nicht? Ein neuer Job, ein neues Unternehmen, neue Menschen. Alles ist unbekannt. Hier ist alles so groß und ich selbst so klein. Zumindest fühlt es sich am Anfang so an. Diese Fremde macht mir Angst. Ich bin aufgeregt wie ein kleines Kind, das auf den Weihnachtsmann wartet. Gleichzeitig habe ich Zweifel. Nicht daran, ob es die richtige Entscheidung war, zur SIEVERS-GROUP zu gehen, sondern daran, ob ich dieser Herausforderung gewachsen bin. Niemand möchte gerne Fehler machen, geschweige denn versagen.
Da hilft nur eins: tief durchatmen und alles auf mich zukommen lassen.
Bevor die erste Station meiner Job-Rotation los ging konnte ich mir kaum etwas darunter vorstellen und hatte dadurch auch kaum Erwartungen. Aber jetzt im Nachhinein kann ich sagen: Wie gut, dass es die Möglichkeit der Rotation gibt.
Ich habe festgestellt, dass Themen, die mich vorher nicht interessiert haben, doch sehr spannend sein können. Dinge, über die ich vorher nie nachgedacht habe, beschäftigen und beeindrucken mich. Ich finde, allein dadurch ist die Rotation schon ein Erfolg für mich. Es regt an, über den Tellerrand schauen zu wollen. Natürlich kann eine Woche nur einen sehr kleinen Überblick über das jeweilige Thema geben, dennoch hilft dieser kleine Überblick in so vielen Situationen. Diese anfängliche Angst und dieses Gefühl so klein zu sein, verschwindet dadurch deutlich schneller. Du lernst Leute kennen, deine Kollegen und Kolleginnen, mit denen du mindestens die nächsten drei Jahre immer wieder in Kontakt stehen wirst. Besser kann ein Start gar nicht laufen. Menschen kennen zu lernen und nicht alleine zu sein als die „Neue“ macht das Ganze sehr viel einfacher.
Natürlich ist nicht jede Rotation gleich, auch das musste ich feststellen. Es kann nicht alles für jeden gleichermaßen interessant sein.
Es gibt Teams, die dir von Anfang an das Gefühl geben, dass sie wissen, was sie mit dir anfangen sollen und einen Plan für dich haben. Es werden im Voraus Termine geplant und jeder nimmt sich dann, wenn es soweit ist, Zeit für dich, um dir alles zu erklären und zu zeigen, was seine oder ihre Aufgabe ist. Und dann gibt es sogar eigene Aufgaben. Aufgaben, die ich selber lösen kann. Dieses Verhalten und diese Vorbereitung haben mir das Gefühl gegeben, ein Teil des Teams zu sein. Ich war nicht mehr „nur“ die Praktikantin sondern konnte als Teil des großen Ganzen meinen Beitrag leisten und meine Kollegen entlasten und unterstützen. So oder ähnlich ist es natürlich am besten.
Ich habe auch eine etwas andere Art einer Rotation erlebt. Für manche Abteilungen ist es weniger leicht, eine neue Person so zu integrieren. Das liegt dann ganz einfach an der Arbeit, die in dem Team dort geleistet wird. Ich hatte für diese Station keinerlei Vorwissen und mache eine ganz andere Ausbildung, als dort gebraucht wird. Somit war es für beide Parteien zu Anfang eher schwierig, ein gutes Mittelmaß zu finden. Natürlich möchte ich etwas mitnehmen und hinterher sagen können, dass ich etwas gelernt habe. Gleichzeitig möchte das Team der Rotation mich nicht mit Aufgaben und Ansprüchen überfordern. Damit ist am Ende niemandem geholfen. Aber auch diese etwas schwierigeren Situationen sind kein Grund, sich entmutigen zu lassen. Das ist das beste Beispiel um zu lernen, auch mit weniger angenehmen Situationen umgehen zu können.
Fakt ist einfach, dass eine Rotation niemals sinnlos ist. Sie hilft mir, Anschluss zu finden und das Unternehmen besser kennen zu lernen. Ich lerne die Themen und verschiedenen Abteilungen kennen, habe einen besseren Eindruck von allem was hier passiert. Ich weiß, welche Arbeiten anfallen und warum und weiß, wer diese bewältigt. Und ich finde mich viel schneller viel besser zurecht, immerhin kann man sich in einem großen, neuen Gebäude schnell mal verlaufen.
Meine Rotation hat mir gezeigt, dass ich hier richtig bin und mich glücklich schätzen kann, dass ich mit großer Unterstützung aufgenommen und gefördert werde.
Autor: Jolanda Repnak